WM 2023 in München

WM 2023 in München

5th World Deaf Bowling Championships 2023 

Insgesamt traten 27 Länder gegeneinander an, eine bemerkenswerte Zahl. Die Halle war komplett ausgebucht.

Am Sonntag, den 30.07.2023 machte sich das Team Deutschland auf den Weg nach München, um an der 5th World Deaf Bowling Championship teilzunehmen.

Schon die Anreise war spannend: ständig gingen Meldungen in den WhatsApp Gruppen ein, welches Land schon angereist war und was die anderen Teammitglieder auf ihrer eigenen Anreise so erlebten.

In München angekommen, wurde im H2 Hotel Olympiapark über die Akkreditierungsstelle eingecheckt und währenddessen konnte man in der Lobby alte Freunde begrüßen oder schon die ersten neuen internationalen Kontakte knüpfen.

Montags vormittags traf sich die Damenmannschaft zum lockeren Training auf der Bowlingbahn um sich in familiärer Atmosphäre auf die kommenden Tage einzustimmen. Der Rest des Tages stand dann im Zeichen des Team Building. Alle Teammitglieder, das heißt Herren, Damen, Trainer und Betreuer machten einen Ausflug in den Olympiapark zum Minigolf spielen. Es wurden im Doppel auf Punkte gespielt. Die beste und die schlechteste Mannschaft bekam beim Abendessen jeweils ein Getränk von den Trainern ausgegeben.

Montagabend wurde das Ölbild (Winding Road 50 UL) gezogen. Danach wurde, wie auch an den folgenden Abenden, Karten gespielt, gequatscht oder nur ein bisschen zusammengesessen. Und auch die Kontakte zu den anderen Nationen wurde an dem einen oder anderen Abend beim Kartenspielen aufgefrischt oder vertieft.

Dienstag und Mittwoch waren für das freie Training reserviert. Jetzt konnte das gezogene Ölbild auf allen Bahnen ausprobieren werden. Jeder Spieler durfte sich, in diesen zwei Tagen, auf jeder Bahn 10 Minuten einspielen. Wer Zeit hatte, sich auch die anderen Nationen zuschauen zu können, konnte hier schon die Favoriten der WM erkennen. Gerade die Staaten, die Berufssportler ins Rennen schickten, waren sehr stark. Zeitweise fiel bei diesen Staaten 15 Minuten am Stück ein Strike nach dem anderen.

Dienstagnachmittag wurde dann die Veranstaltung offiziell eröffnet. Erst kamen der Einmarsch der Nationen mit Fahnenträgern und einer Sambatruppe zur musikalischen Untermalung. Die austragende Nation durfte als letztes einlaufen und an allen anderen Nationen vorbeiziehen. Thalia Hönig, hatte als jüngste Teilnehmerin für Deutschland, die Ehre für Deutschland auch die Fahne tragen zu dürfen. Nach dem Fahne hissen und dem Gruppenfoto gab es ein Buffet, bei dem viele gute Gespräche auch mit den anderen Nationen geführt wurden.

Glücklicherweise hatte Deutschland die Ballkontrolle erst Mittwochmittag, so dass die Zeit für Auswahl der Bälle (es durften maximal 6 ausgesucht werden) ausreichend war.

Ab Donnerstag (03.08.23) starteten dann die Wettkämpfe mit dem Herren Einzel. Freitag (04.08.23) waren die Damen im Einzelwettbewerb dran.
Herren: Simon Wildenhayn 20. Platz, Daniel Duda 30. Platz, Kevin Lindemann 42. Platz, Holger Vetter 50. Platz, René Schulz 72. Platz, Sebastian Klotz 89. Platz
Damen: Melanie Klinke 11. Platz, Tina Linz 26. Platz, Sabrina Forsyth 31. Platz, Thalia Hönig 38. Platz, Zahra Rajabpour 50. Platz, Julia Emmerich 79. Platz
Somit konnte sich leider niemand vom Deutschen Team für die Finale qualifizieren.

Samstag (05.08.23) und Sonntag (06.08.23) wurde Doppel gespielt.
Herren: Simon Wildenhayn mit Kevin Lindemann 6. Platz, Daniel Duda mit Holger Vetter 17. Platz und René Schulz mit Sebastian Klotz 36. Platz
Damen: Melanie Klinke mit Tina Linz 9. Platz, Sabrina Forsyth mit Thalia Hönig 15. Platz und Zahra Rajabpour mit Julia Emmerich 25. Platz

Auch der Triowettbewerb der Herren am Montag (07.08.23) blieb leider ohne Erfolg. Allerdings fühlte sich an dem Tag einer der Herren nicht gut und es stellte sich im Laufe des Tages heraus, dass er Fieber hatte und nach dem Wettkampf vom Trainer bis Donnerstagmorgen ins Bett geschickt wurde.
Herren: Daniel Duda mit René Schulz und Sebastian Klotz 7. Platz
Simon Wildenhayn mit Kevin Lindemann und Holger Vetter 16. Platz
Am Dienstag (08.08.23) gingen die Damen hoch motiviert an den Start. Und endlich kappte es. Das Trio Melanie Klinke mit Tina Linz und Sabrina Forsyth gelang es sich auf Platz vier ins Finale zu spielen. Die Medaille war sicher und sie gewannen am Ende die Bronzemedaille. Trio II vertreten von Zahra Rajabpour mit Thalia Hönig und Julia Emmerich sicherte sich Platz 18. Die Bronzemedaille wurde am Abend natürlich kräftig gefeiert.

Gut, dass es am Mittwoch (09.08.23) einen Bowling-freien Tag zur Erholung gab. An diesem Tag durften die Nationen die Allianz Arena von FC Bayern München besichtigen. Es gab eine Führung mit Gebärdenübersetzung in der Arena und im Museum. Das war eine gelungene Abwechslung. Am Nachmittag wurde entspannt.

So ging es Donnerstag (10.08.23) und Freitag (11.08.23) frisch gestärkt in die Teamwettbewerbe.
Nun war der angeschlagene Herr zwar wieder hergestellt und konnte im Team antreten, aber leider verletzte sich René Schulz beim Spielen, so dass dieser am zweiten Tag des Teamwettbewerbs leider aussetzten musste. Das Herrenteam sicherte sich am Ende Platz Fünf.
Auch bei der Damenmannschaft Deutschland reichte es am Ende nur für Platz 5, wobei es nach dem vorletzten Spiel am zweiten Tag noch so aussah, als könnte die Mannschaft ins Finale einziehen. Aber leider klappte, dass dann mit dem letzten Spiel nicht mehr. Die Mannschaft war im ersten Moment darüber auch sehr enttäuscht, allerdings gab es trotzdem etwas zu feiern.

Melanie Klinke wurden nämlich gleichzeitig Weltmeisterin im All Event Damen. Sie hatte nach einem für sie mäßigen Start im Einzelwettbewerb über die anderen Wettbewerbe hinweg sehr starke Leistungen gezeigt und konnte sich so an die Spitze der Tabelle arbeiten.
Sonstige Ergebnisse im All-Event waren:
Herren: Simon Wildenhayn 9. Platz, Kevin Lindemann 16. Platz, Daniel Duda 24. Platz, Holger Vetter 59. Platz und Sebastian Klotz 91. Platz
Damen: Sabrina Forsyth 27. Platz, Tina Linz 33. Platz, Zahra Rajabpour 42. Platz, Thalia Hönig 58. Platz und Julia Emmerich 75. Platz

Samstags (12.08.23) starteten Simon Wildenhayn, Kevin Lindemann, Daniel Duda und Melanie Klinke dann noch im Masters. In der ersten Runde spielten Simon und Daniel gegeneinander. Daniel konnte diese Begegnung mit 2:0 für sich entscheiden. Kevin unterlag in der ersten Runde mit 2:0 Teck Han Kim aus Korea. In Runde zwei war nun von den Herren nur noch Daniel am Start. Leider unterlag er Seong Jo An ebenfalls aus Korea mit 2:0.
Melanie Klinke durfte die erste Runde als Gewinnerin des All Events aussetzen. In Runde zwei traf sie auf die Chinesin Hsiang-Tzu Lin und konnte eines der drei Spiele für sich entscheiden. Leider reichte dies nicht aus, um ins Viertelfinale zu kommen.

Samstagabend gab es als Abschluss Feier einen Bayrischen Abend in der Bowlinghalle. Das Essen war sehr lecker. Es wurden viele Späße gemacht und gute Gespräche geführt. Es gab viele Dankeschöns aller Länder zu überreichen. Und es wurde spät.

Sonntagmorgen musste sich die Damenmannschaft von ihrem langjährigen Trainer Uwe Grüttner verabschieden, da dieser für einen neuen Trainer seinen Chefsessel räumte. Nachdem alle guten Wünsche und nette Worte ausgetauscht waren, traten alle ihre Heimreise an.

Fazit dieser WM ist sicherlich: Es war ein wirklich großes imposantes Event, was viel organisatorisches Geschick erforderte. Für alle Teilnehmer, Helfer und Organisatoren es war eine großartige Zeit. Die Athleten konnten viele Erfahrungen sammeln und sind aus diesen gestärkt herausgegangen. Deutschland hat eine neue Weltmeisterin und es wurde eine Bronzemedaille für Deutschland gewonnen. Teilweise konnte gegen Berufssportler bestanden werden. Somit sieht das Team Deutschland zuversichtlich in die Zukunft und freut sich auf die Europameisterschaft 2024 in Belgien.

 

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